Auf Michael Schrey wartet in der Saison 2023 eine neue Herausforderung. Der Rennfahrer aus Wallenhorst wird nach vier überaus erfolgreichen Jahren in der ADAC GT4 Germany seinen Fokus künftig auf die GT4 European Series legen, die mit 52 fest eingeschriebenen Fahrzeugen ein Rekordstarterfeld aufzuweisen hat. Zudem greift Schrey auch auf der Nürburgring Nordschleife wieder häufiger ins Lenkrad, wie er im nachfolgenden Interview ausführt.
Michael, die neue Saison steht in den Startlöchern bzw. hat für Dich sogar schon mit dem ersten Lauf zur Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS) begonnen. Was dürfen wir 2023 alles erwarten?
„Mit der GT4 European Series wartet auf mich ein neues Hauptprogramm, auf das ich mich unheimlich freue. Im vergangenen Jahr hatten wir in Spa-Francorchamps und auf dem Hockenheimring bereits zwei erfolgreiche Gastauftritte in der Serie und haben uns auf Anhieb in diesem Umfeld sehr wohl gefühlt. Zusammen mit Gabriele Piana und der Mannschaft von Hofor Racing by Bonk Motorsport werde ich 2023 nun hier die volle Saison in Angriff nehmen. Ein weiteres Augenmerk von mir liegt zudem noch auf dem 24h-Rennen am Nürburgring. Um bestens für dieses große Nordschleifenhighlight vorbereitet zu sein, bestreite ich davor die Läufe zur Nürburgring Langstrecken-Serie.“
Mit 52 fest eingeschriebenen Fahrzeugen von 31 Teams aus 10 verschiedenen Ländern ist das Starterfeld in der GT4 European Series prallgefüllt. Mit welcher Erwartungshaltung geht Ihr in die neue Saison?
„Es wäre sicherlich vermessen als Ziel direkt den Meisterschaftstitel auszugeben, da die Konkurrenz äußerst stark aufgestellt ist und gegenüber uns, als Serienneulingen, sicherlich auch einen gewissen Erfahrungsvorsprung aufzuweisen hat. Nichtsdestotrotz hoffen wir darauf, dass wir vorne einigermaßen mithalten und uns stetig steigern können. Lassen wir uns einfach überraschen, wo wir am Ende des Jahres dann stehen werden. Bei unseren beiden Gaststarts in der Vorsaison waren wir absolut konkurrenzfähig, was uns sehr zuversichtlich stimmt.“
Nicht nur die Rennserie ist neu, sondern auch das Einsatzfahrzeug. Ihr werdet mit dem neusten Modell des BMW M4 GT4 antreten. Wie sehr unterscheidet sich dieses von seinem Vorgänger, mit dem Ihr in den letzten Jahren so viele Erfolge feiern konntet?
„Ich habe das Fahrzeug vor der Saison bei einem Testeinsatz in Hockenheim das erste Mal kennen gelernt. Was mir dabei auf Anhieb sehr gut gefallen hat, ist, dass sich das Verhalten des Fahrzeugs noch einmal deutlich verändert hat. Setupänderungen sind für uns Piloten noch direkter spürbar, das Auto reagiert hierauf wesentlich sensibler als sein Vorgänger und gibt mehr Feedback. Der erste Eindruck war daher sehr positiv, was sich beim ersten Renneinsatz in der NLS auch so bestätigt hat. Die Basis stimmt also, hoffentlich später dann auch die Einstufung innerhalb der Balance of Performance (BOP).“
Beim ersten NLS Lauf warst Du für FK Performance sowohl auf einem BMW M4 GT4 als auch auf einem BMW 330i G20 unterwegs. Wie kam es zu diesem Doppelstart und wie zufrieden bist Du?
„Die GT4 European Series beginnt erst Ende April in Monza. Um mich bestmöglich für den Saisonauftakt vorzubereiten ist mein Ziel, vorher möglichst viele Kilometer mit dem neuen BMW M4 GT4 zurückzulegen. Dadurch, dass FK Performance eines dieser Fahrzeuge in der NLS einsetzt und ich in der Vergangenheit schon häufiger für die Mannschaft unterwegs war, sind wir uns schnell über dieses Engagement einig geworden. Wenn ich das Team dann noch zusätzlich auf dem BMW 330i G20 unterstützen kann, umso besser. Gerade vor dem 24h-Rennen zählt ja bekanntlich jeder Kilometer. Ob es danach in dieser Konstellation auf der Nordschleife weitergeht oder ich mich dann ausschließlich auf die GT4 European Series konzentriere, ist noch offen. In jedem Falle war es ein toller Saisonstart. Mit dem neuen BMW M4 GT4 haben wir nicht nur Erfahrung gesammelt, sondern auch gleich die SP10 Klasse gewonnen. Zudem war er auch der Auftritt mit dem BMW 330i G20 äußerst positiv. Am Ende haben uns nach einem intensiven Zweikampf mit dem späteren Klassensieger gerade einmal 1,5 Sekunden gefehlt und wir sind auf einem starken zweiten Rang ins Ziel gekommen.“
In der ADAC GT4 Germany wirst Du 2023 nicht mehr antreten. Was wird Dir in Erinnerung bleiben?
„Es waren vier tolle Jahre für mich in der ADAC GT4 Germany mit vielen schönen Momenten, vor allem natürlich der Meisterschaftsgewinn 2021. Das wird sicherlich für immer im Gedächtnis bleiben. Mein Team, Hofor Racing by Bonk Motorsport, wird der Serie weiter erhalten bleiben und auch dort mit zwei Fahrzeugen im Starterfeld vertreten sein. Hierfür drücke ich beide Daumen. Für die Zukunft schließe ich ein Comeback meinerseits in der ADAC GT4 Germany auch nicht gänzlich aus, jedoch werde ich mich 2023 im Hauptprogramm auf die GT4 European Series beschränken und freue mich auf 12 spannende Saisonrennen. Mit Monza, Paul Ricard, Spa-Francorchamps, Misano, Hockenheim und Barcelona stehen sechs legendäre Rennstrecken auf dem Programm.“